Samstag, 22. November 2014

'Todesfabrik Auschwitz: Topographie und Alltag in einem Konzentrations- und Vernichtungslager' im NS-Dokumentationszentrum Köln - bis 03. Mai 2015

Das NS-Dokumentationszentrum in Köln hat sich mit dieser Ausstellung auf einzigartige Weise dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz gewidmet.
Die Ausstellung stellt einen Kontext zwischen der Geschichte und der Architektur her. So sind in der Schau, die sich mit Auschwitz befasst rund 50 Architektenpläne und technische Zeichnungen des Stammlager Auschwitz, dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und dem Nebenlager Auschwitz-Monowitz zu sehen. So ist weltweit erstmals eine umfangreiche Rekonstruktion eines Lagerkomplexes mit allen zentralen Nebengebäuden entstanden.

Diese Rekonstruktion ist besonders unter dem Aspekt zu betrachten, dass in Auschwitz nur noch wenige Gebäude erhalten sind. So bilden die Steingebäude im ehemaligen Stammlager heute das Museum und die Gedenkstätte. Die Gebäude im Vernichtungslager sind, soweit vorhanden nur rekonstruierte Baracken, Originale sind nicht mehr vorhanden. Vom Nebenlager ist sind keine baulichen Reste mehr erhalten.

Drei große Pläne geben den Besuchern einen Überblick über das Lager und dessen Strukturen. Die Lager waren alle systematisch aufgebaut. Ein wichtiger Aspekt in den Planungen war grundsätzlich, dass man die Gefangenen in jedem Winkel des Lagers im Blick hatte und noch viel schlimmer, von den Wachposten gezielt erschossen werden konnten.
Neben diesen drei großen Übersichtsplänen sind in der Ausstellung 12Stationen aufgebaut, an denen die verschiedenen Gebäude und Lagerbereiche erörtert werden.
Den zentralen Punkt innerhalb dieser Ausstellung stellt sicherlich das Modell des Krematorium V dar, dem mehr als 1 Million Menschen allein in Auschwitz zum Opfer fielen. Das Krematorium V ist trauriges und entsetzliches Sinnbild für die 'Rationalisierung' des organisierten Völkermordes.

Den Plänen der Architekten und technischen Zeichnungen mit ihren technisch-strukturierten Inhalten und Darstellungen sind Zeichnungen der Häftlinge gegenüber gestellt aus denen das gesamte Grauen der Massenvernichtung hervor geht. In denen ist der unmenschliche Alltag dargestellt. In denen ist das Leben im KZ als Inhaftierter dargestellt, von der Ankunft der Deportationszüge, die Selektion am Bahnhof, die unmenschlichen Lebensbedingungen, bis hin zur Ermordung in den Gaskammern.

Link zur Ausstellung

Häftlinge werden unter Schlägen von SS-Männern in Block 11, auch 'Todesblock' genannt, getrieben. Wladyslaw Siwek Häftlinge betreten Block 11, 1949. State Museum Auschwitz-Birkenau, Oswiecim. - Das Bild wurde der Ausstellungs-Homepage des NS-Dokumentationszentrum Köln entnommen.

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